Silvio im Interview
Hallo Silvio. Es freut mich, dass Du die Zeit gefunden hast und uns für ein Interview zur Verfügung stehst. Die Leser dieser Seite möchten Dich gerne näher kennen lernen. Bist Du bereit für meine Fragen?
Ein herzliches “Hallo” auch von meiner Seite und vielen Dank für die Einladung. Ich bin bereit und schon auf die Fragen gespannt.
Fangen wir mal mit der wohl naheliegendsten Frage an. Wann und wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Auslöser war die Geburt meiner Tochter. Das dürfte wohl einer der häufigsten Gründe für den Kauf einer Spiegelreflexkamera sein. Anfangs haben wir noch von einem Fotografen Bilder machen lassen. Aber der kann nie immer vor Ort sein. Spontane Fotos von schönen, lustigen oder spannenden Ereignissen sind damit nicht möglich.
Außerdem kostet es auf Dauer auch recht viel Geld, wenn man regelmäßig zum Fotografen geht. Also habe ich mir gedacht, ich investiere das Geld lieber in eine eigene Kamera. Das war 2017.
Aber allein der Besitz einer Spiegelreflex-Kamera macht einen doch noch Lange nicht zum Fotografen. Oder wie siehst Du das?
Obwohl Handy-Kameras heutzutage wirklich hervorragend sind, macht eine Spiegelreflex-Kamera nochmal bessere Fotos, vor allem bei schlechten Lichtbedingungen oder schnellen Bewegungen. Das funktioniert auch im Automatik-Modus schon ganz gut.
Aber da gebe ich Dir recht, allein der Besitz macht einen noch nicht zum Fotografen. Diese Erfahrung habe ich mit der Zeit auf jeden Fall gemacht.
Und was genau braucht es dann, um aus Deiner Sicht ein Fotograf zu werden?
Du musst Dich am Anfang erstmal mit der ganzen Technik auseinander setzen. Eine Spiegelreflex-Kamera hat sehr viele Knöpfe. Und die sind nicht umsonst da, sondern haben alle Funktionen. Erst wenn Du die Kamera richtig bedienen kannst und weißt, welche Einstellungen in welcher Situation Sinn machen, bist Du auf dem richtigen Weg.
Kurz gesagt: Wenn Du nicht mehr auf den Automatik-Modus angewiesen bist, der alle Einstellungen für Dich vornimmt, kannst Du Bilder bewusst gestalten.
Stichwort “gestalten”. Hat Fotografie nicht auch viel mit Kreativität zu tun?
Genau das ist der nächste Schritt zum Fotografen. Ist man erstmal mit der Technik vertraut, kann man sich ganz auf die Motive und die Umgebung konzentrieren. Ins richtige Licht gerückt und aus dem perfekten Winkel fotografiert, können schon die einfachsten Motive zu schönen Fotos werden.
Es handelt sich hier um eine ganz gewöhnliche Schnecke, die gerade über einen Weg kriecht. Mir ist sie vom Fahrrad aus aufgefallen. Ich finde sie hat ein wirklich schön geformtes Haus und passt farblich genau zur Umgebung aus Straße und herumliegenden Blättern bzw. kleinen Ästen. Trotzdem sind in ihrer direkten Umgebung keine störenden Elemente, die sie verdecken würden.
Also hab ich mich mit der Schnecke auf Augenhöhe begeben (meine Kamera lag quasi auf dem Boden) und habe versucht den richtigen Winkel zu finden, der die Schnecke prominent im Vordergrund abbildet und gleichzeitig den farblich passenden Hintergrund unscharf zeigt.
Keine Ahnung, ob andere Betrachter dieses Foto ebenso schön finden. Ich jedenfalls schaue es mir gerne an und kann mich daran erfreuen.
In der Tat ein wirklich sehr schönes Foto. Dafür braucht es doch bestimmt den richtigen Blick, um solche Gelegenheiten zu erkennen. Hat man das von Anfang an?
Das ist bei Jedem ganz unterschiedlich. Es gibt sicher Menschen, die von Beginn an ein Auge für solchen Motive haben. Bei mir hat es sich erst mit der Zeit entwickelt. Da spielt die Erfahrung eine große Rolle. Und wer weiß, wie viele Situationen ich heute noch nicht erkenne und diese dann an mir vorübergehen, ohne dass ich es überhaupt merke.
Wie lange braucht es denn Deiner Meinung nach, bis man die richtige Erfahrung gesammelt hat? Ist das eine Fragen von Monate oder eher Jahren? Du fotografierst ja jetzt seit ca. 3 Jahren. Würdest Du Dich als erfahrenen Fotografen bezeichnen?
Silvio (lacht):
Nein, als erfahrenen Fotografen würde ich mich sicher noch nicht bezeichnen. Dafür habe ich neben Familie, Beruf und unserem zu Hause mit unserem Garten zu wenig Zeit. Und Zeit benötigt das Hobby wirklich viel, das ist mir inzwischen klar.
Aus meiner Sicht ist es auch keine Frage von Monaten oder Jahren, sondern nach der Anzahl der gemachten Bilder. Mit jedem Foto sammelt man Erfahrungen. Ich habe mal gelesen, dass die ersten 10.000 Fotos nur zum üben sind. Da sollte man noch keine zu großen Erwartungen haben. Erst danach fängt man langsam an mit den bisherigen Erfahrungen bessere Bilder zu schießen.
Die Frage ist jetzt, wie viel Zeit man täglich investiert und wie lange man braucht, bis mal die ersten 10.000 Fotos im Kasten sind. Betreibt man das Hobby wirklich intensiv, kann das auch schon nach einem Monat der Fall sein.
Moderator:
Und wie viele Aufnahmen hast Du seit 2017 bereits gemacht?
Silvio:
Ich schätze es sind etwa 20.000 – 25.000 Aufnahmen. Das ist nicht wirklich viel. Ein Fotograf, der das beruflich betreibt, kann darüber wahrscheinlich nur müde lächeln. Der hat die Anzahl wahrscheinlich in 3 – 6 Monaten.
Moderator:
Trotzdem klingt das schon sehr viel. Auf dieser Webseite sind dann ja nicht mal 1% Deiner Aufnahmen zu sehen. Worin liegt das?
Silvio:
Das liegt in erster Linie daran, dass ich zu 80% nur meine Tochter fotografiere und zu 10% die restliche Familie. Diese Fotos mache ich ausschließlich für mich bzw. die Familie. Die haben hier nichts verloren.
Lediglich die letzten 10% sind allgemeine Aufnahmen, die ich hier präsentiere.
Außerdem werden viele Bilder auch wieder gelöscht. Wenn ich ein spannendes Motiv entdecke, fotografiere ich es aus allen möglichen Blickwinkeln und mit verschiedenen Einstellungen. Davon behalte ich dann nur die besten Bilder. Es macht ja auch keinen Sinn ebenso die zweit- und dritt-besten Fotos aufzuheben. Da verliert man irgendwann den Überblick.
Moderator:
Leider ist unsere Zeit jetzt um. Das ist wirklich schade, denn ich finde das Interview sehr spannend und ich habe noch viele Fragen. Können wir das Interview zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen?
Silvio:
Ja, die Zeit ging echt schnell vorbei. Wir können uns gerne nochmal treffen.
Fortsetzung folgt…

Über den Fotograf
Silvio ist 1980 geboren und Hobby-Fotograf aus Leidenschaft. Er lebt seit 2013 mit seiner Frau in Kissing und ist stolzer Papa. Seine Tochter ist natürlich sein Lieblings-Motiv.
Neben der Fotografie interessiert er sich für Musik und Sport. Es gibt praktisch keine Tätigkeit, bei der er nicht von Musik begleitet wird.
Beruflich ist Silvio als Online Marketing Manager tätig. Hier bringt er seine 15-jährige Erfahrung aktuell bei einer Werbe-Firma in München ein.
Kostenlose Fotoshootings
Du bist an einem Fotoshooting interessiert? Als Hobby-Fotograf verfolge ich keine kommerziellen Absichten. Das Sammeln von praktischer Erfahrung und neuen Eindrücken ist mir viel wichtiger. Die Fotografie ist meine Leidenschaft und ich nutze gern jede Gelegenheit für ein Fotoshooting. Das hilft mir mich zu verbessern. Wenn schöne Bilder entstehen, bereitet mir das die größte Freude.
Kommst Du aus Kissing, Augsburg oder der näheren Umgebung und willst es mal ausprobieren?